Lighting Mloka - Tansania

Projektrelevanz–Tansanias Energiestruktur

Der jährliche Pro-Kopf-Energieverbrauch im Jahre 2009 betrug in Tansania 150 kWh. Jedoch sind lediglich 11% der tansanischen Haushalte sind mit dem Elektrizitätsnetz verbunden, davon liegen 80 % in urbanen Zentren. Der Hauptanteil (75%) der Bevölkerung lebt jedoch in ländlichen Gebieten, wo nur weniger als 5% der Haushalte mit dem Stromnetz verbunden sind. Der Plan der Regierung sieht vor, jedes Jahr 100.000 neue Stromanschlüsse zu realisieren, da die Energieversorgung in Tansania ist sehr instabil ist und durch viele Ausfälle geprägt wird. Eine landesweites Netz ist durch die geringe Bevölkerungsdichte in vielen Gebieten (39 Einwohner/km2) schlicht unwirtschaftlich. [REA, GTZ]

Projektstandort

Standort Mloka, eine Stadt im Rufiji-Becken, wurde aufgrund des dort herrschenden starken Energiebedarfs als Projektstandort gewählt. Eine Anbindung an das nationale Stromnetz ist wirtschaftlich unrentabel und durch den Status als Nationalpark wahrscheinlich nicht erwünscht. Mloka hat ca. 3500 Einwohner, die alle größtenteils ohne Strom leben.

Anliegen

Geplant ist eine Insellösung, ein Hybridsystem, bestehend aus PV Elementen und Dieselgeneratoren. Die Stromspeicherung geschieht mittels eines Batteriesystems. Es besteht ein akuter Energiebedarf seitens der lokalen Klinik, da Medikamente kühl und trocken aufbewahrt werden müssen. Weitere medizinische Instrumente, wie z.B. Zentrifugen, benötigen ebenso Elektrizität.

Des Weiteren besteht somit die Möglichkeit Strom für lokale Schulen zu erzeugen, um somit Anreize für qualifiziertes pädagogisches Personal, sowie Lehrkräfte in diese ländliche Gegend zu immigrieren. Somit könnte auch die Digitalisierung der Region vorangetrieben werden und die Nutzung von Computer und anderer Ausrüstung ermöglicht werden. Bürogebäude und Getreidemühlen, welche im Moment durch kleine Generatoren und die Verwendung fossiler Brennstoffe betrieben werden, wird der Anschluss an das öffentliche Netz realisiert. Unternehmungen werden flexibler und von dem Transport der fossilen Brennstoffe entlastet. Ebenso würde eine elektrische Versorgung die Region Mloka attraktiv für den Telekommunikationssektor machen. Das wird multiple Effekte auf benachbarte Siedlungen haben und dazu führen, dass weitere Tourismusmöglichkeiten für Arbeitsplätze und Einkommen sorgen. Die Anbindung kommt aber hauptsächlich den armen, ländlichen Haushalten zu Gute.

Projektbeschreibung

Das Projekt zielt auf die Energieversorgung von Mloka und dem Mbega Camp durch den Einsatz eines dezentralisierten Mini-Grid ab. Die beiden Orte werden durch eine 4km lange, unterirdische Leitung verbunden. Zusätzlich werden PV-Module auf dem Dach installiert um den Spannungsverlust auszugleichen. Das Kraftwerk ist mit zwei Dieselgeneratoren und mehreren Batteriebänken verbunden um eine Insellösung zu realisieren. Die Abwärme der Generatoren kann für die Warmwasserversorgung genutzt werden. Dieses moderne Energiesystem wird zu 93% erneuerbare Energien als vorrangige Komponente verwenden. Zusätzliche PV-Generatorenkapazität im Falle erhöhter Nachfrage kann jederzeit installiert werden. Das Projekt beinhaltet auch Pläne für ein lokales Stromnetz im Dorf, welches alle Haushalte versorgen kann.